Literatur

II. Malen

Meine halbe Kindheit lang habe ich gemalt. Das bedeutet nicht, ich habe die erste Hälfte gemalt und dann aufgehört, sondern dass ich die Hälfte meiner Zeit darauf verwendet habe. Es war meine Lieblingsbeschäftigung. Dabei habe ich Kassette gehört, ich hatte Kisten voll Kassetten, die mein Vater mir von Flohmärkten mitgebracht hatte. Meine Oma zeigte mir, wie man Farben mischt und schattiert, dass Wiesen nicht eben sind und Palmenblätter nicht einfarbig, sondern auch Gelb und Schwarz. Den Traum, wie Oma mit einer Staffelei vor Mohnblumen zu sitzen, habe ich immer noch. Und vor Feldern zu stehen und die Landschaft zu malen.

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